Erika Rudat

PERSÖNLICHES:

 

Erika Rudat, geb. 13. Mai 1946, z.Zt. wohnhaft in Bayern, war viele Jahre als Sekretärin in Kaufmännischen Bereichen tätig.

 

Später gründete sie einen eigenen mobilen Bürodienst, machte eine Coaching-Ausbildung und verlagerte im Anschluss

 

daran ihrenTätigkeitsschwerpunkt auf Persönlichkeitsbildung und Nachhilfe-Unterricht

für Schüler und Erwachsene.

 

In diesem Zusammenhang schreibt sie immer wieder eigene Geschichten. 

Einiges davon ist hier zu lesen.

 

Kontakt: erudat.mobi@gmx.de

Hallo,  hallo, 

 

habt ihr schon einmal über Euch gehört, dass ihr wertvoll seid. Sehr wertvoll sogar !!!

 

Vielleicht denkt ihr ja, dass gilt nicht für mich, weil viele Menschen um euch herum das Gegenteil behaupten und das schon seit vielen Jahren.

 

Aber, dennoch ist es wahr, ihr seid wertvoll, jeder für sich und im Besonderen.

 

Ich will euch dazu eine Geschichte erzählen.

 

Eines Tages geschah es, dass ein paar Kinder auf einer Brücke standen,
unter der Brücke war ein tiefer Fluss.

 

Zwei von diesen Kindern konnten sehr gut schwimmen und einer hatte sogar eine besonders hohe Auszeichnung dafür bekommen.

 

So standen sie also auf der Brücke und schauten verträumt ins Wasser. Da hörten sie,
das jemand weinend über die Brücke lief und plötzlich in den Fluss sprang.

 

Zuerst waren die Kinder darüber sehr erschrocken, doch dann sprang der beste Schwimmer von ihnen hinterher. Gerade noch rechtzeitig konnte er die Person vor dem Ertrinken retten.

 

Einige Jahre später half der, der damals gerettet wurde,
auch wieder vielen anderen Menschen zu erkennen,
wie wertvoll sie – an sich und für andere – sind.

 

Es wäre ganz anderes ausgegangen, wenn zu diesem Zeitpunkt die Kinder nicht an dieser Stelle gestanden hätten,um diese verzweifelte Person retten zu können.

 

Allein dadurch, dass ihr auf dieser Welt seid, beginnt euer Wert.

 

Geschichte aus dem täglichen Leben

  Sie stand in der Tür. Es war ein ganz gewöhnlicher Samstagmorgen.

   Eigentlich hatte sie vor, sich ein neues Kleid in der Stadt zu kaufen, aber dazu hatte sie jetzt gerade keine Lust. In Gedanken spielte sie ständig den vergangenen Abend durch, an dem ihr Freund ihr offenbart hatte, dass er am Sonntag eine Verabredung mit einer anderen Frau haben würde.

   Tief betroffen hatte sie diese Aussage entgegengenommen und versucht, sachlich zu bleiben. Was in Wirklichkeit in ihr vorging war etwas ganz anderes.

   Nun, im Augenblick ihres Nachdenkens, erlaubte sie sich zuzugeben, dass sie ihn am liebsten geohrfeigt hätte. Er musste das geahnt haben und deshalb bot er ihr diesen Ausbruch sogar an, in der Hoffnung, sie würde es dann nicht tun.

 

   Er kannte sie doch ziemlich gut, denn sie tat es wirklich nicht. Ja, sogar ein wenig Mitleid erfasste sie, da sie ihm sagte, dass die Ärmste, die er jetzt anbaggerte, erst noch all das erleiden müsste, was sie nun hinter sich hatte.

 

   Aber, war es denn nur Leid gewesen? Nein, einige Zeit verband sie beide eine mehr als innige Freundschaft und diese empfand sie nun als Verrat.

 

   Obwohl sie ehrlich sein wollte, was ihre jetzige Lage betraf, vermisste sie ihn und seine Zärtlichkeiten schrecklich. Sie wusste aber, dass es besser war sich nicht bei ihm zu melden, deshalb flehte sie zu Gott darum, dass ihre Sehnsucht nach ihm bald aufhörte. Das brachte ihr Trost, denn sie hatte durch ihren lebendigen Glauben schon ganz andere Sachen durchgestanden.

 

   Jetzt war der Verlust ihr großer Kummer, in früheren Zeiten, wo sie unter Gewalt gelitten hatte, war sie froh gewesen alles hinter sich zu haben.

 

   Wenn bloß die Gedanken nicht immer wieder um ihre Rivalin oder Nachfolgerin gekreist wären. Wie alt ist sie wohl und wie sieht sie aus?

 

   Warum war ihr dies nicht egal, warum trauerte sie ihm noch nach?

 

  Sie wusste es. Schließlich war es auch kameradschaftliche Freund-und Partnerschaft gewesen, in der es einige Zeit so ausgesehen hatte, als hätte man sich verstanden.

 

   Sollte dies denn alles nur Schauspielerei gewesen sein? Nein, das glaubte sie nun denn doch nicht. Gerade deshalb tat es ja so weh. Da hatte sie nun nach vielen Jahren des Alleinseins wieder jemanden dem sie vertraute und dann das........

 

   Richtig übel wurde ihr, wenn sie nur daran dachte.

 

  Ja und jetzt? Konnte sie je wieder einem Mann vertrauen?

 

   Es stimmte, einen großen Knacks hatte diese Verbindung wieder zustande gebracht, aber eines wusste sie nach wie vor, ihr Gott war größer als jeder Bruch und das würde sich auch diesmal wieder beweisen.

Das Königskind

  Eines Tages fiel einmal ein Königskind, das noch sehr klein war, aus irgendeinem Grund in Ohnmacht.

 

  Diese Ohnmacht dauerte eine Zeit lang. Erst ganz allmählich wachte es wieder auf, doch leider hatte es dadurch vergessen, dass es ein Königskind war.

 

  Als sein Bewusstsein wieder kam, befand es sich in einer ganz gewöhnlichen Familie, die auch nicht wusste, dass es ein Königskind war.

 

  Das hatte zur Folge, dass es auch nicht als ein solches behandelt wurde und weil das Kind es selbst auch nicht mehr wusste, reagierte es auf falsche und schlechte Behandlung auch nicht, wie es vielleicht ein Königskind getan hätte.

 

  Schließlich ging es dem Kind in dieser Familie immer schlechter, bis zu dem Tag, als einer kam und ihm einen Brief zusteckte.

 

  Da das Kind inzwischen lesen und schreiben gelernt hatte, las es diesen Brief. Derjenige, der ihm diesen Brief gegeben hatte, verschwand nach der Übergabe.

 

  In dem Brief stand: „Du bist ein Königskind und dein Vater, der König, möchte hierdurch Kontakt mit dir aufnehmen.“

 

  Darüber war das Kind zunächst nicht erfreut, ja, sogar irritiert. Wie kam das ?

 

  Es lebte das, was es gewohnt war, aber in seinem tiefen Inneren spürte es, dass es auch etwas anderes geben musste, als es bisher in seinem Leben erfahren hatte.

 

Deshalb schrieb es einen Brief an den Absender und nahm so Kontakt mit dem König auf. Die Rückantwort enthielt dann sogar eine Telefonnummer, mit der Zusage, das Kind könne jederzeit anrufen; Tag und Nacht.

 

  Jedoch zunächst machte das Kind keinen Gebrauch davon, bis zu dem Zeitpunkt, als es in wirklich große Not kam.

 

  Da rief es den König an und bat um Hilfe. Der König sagte: „Soll ich persönlich zu dir kommen oder was möchtest du ?“ Das Kind antwortete: “Nein, sage mir nur was ich machen soll, alles andere kann ich alleine.“

 

  „Ist gut“, sagte der König. Dann gab er dem Kind einen Rat und danach legte das Kind den Hörer auf.

 

  Es dauerte nicht lange, da bemerkte das Kind, dass es den Rat des Königs nicht richtig umsetzen konnte. Jedoch anstatt den König wieder anzurufen, war es verärgert, weil es den Rat des Königs für unbrauchbar hielt.

 

  Einige Jahre zürnte das Kind und verbitterte.

 

  Der König aber, der seine Leute hatte um nach dem Kind zu sehen, hatte Erbarmen mit ihm. Deshalb sandte er einen Boten zu dem Kind. Der Bote unterhielt sich oft mit ihm, aber das Kind wusste nicht, dass er ein Bote des Königs war.

 

  Seit dem der Bote Kontakt zu dem Kind aufgenommen hatte, vergingen ungefähr zwei Jahre und dann merkte das Kind, dass es sich durch die Beziehung zu dem Boten langsam positiv veränderte.

 

  Sein Herz begann zu verstehen und dann kam der Tag, an dem es laut zu seinem König schrie, der ja auch sein Vater war:

„Komm zu mir, komm zu mir!“

„Ich brauche dich hier persönlich bei mir und ich kann nicht mehr!“

 

Da rief der König sein Kind an und sagte:

„Halte dich weiter an meinen Boten, denn der Bote bin ICH !“